Die Bieterrunde
In der Bieterrunde benennen die Mitglieder der Solawi, mit welchem Beitrag sie sich an den Anbaukosten beteiligen möchten. Im Gegensatz zu einer Gemüsekiste mit festgelegter Menge und festgelegtem Preis, zahlen die Mitglieder einer Solawi einen Anteil an den jährlichen Anbaukosten und erhalten dafür einen Anteil an der Gesamternte.„Solawist*innen“ tragen also die Risiken und Freuden des Gemüseanbaus mit. Sie bezahlen nicht ihr Gemüse nach Kilopreis, sondern sind echte Partner*innen ihres Anbaubetriebes. Auch für das „Gebot“ gibt es keine feste Summe – allerdings muss das Gesamtbudget zusammenkommen. Dafür wird ein Richtwert ermittelt, der bei gleichmäßiger Verteilung gezahlt werden müsste. Die Solawist*innen bieten dann -anonym- nach ihren finanziellen Möglichkeiten. Kommt das Budget dabei nicht zusammen, werden weitere Runden gemacht, bis der Betrag gesichert ist. Wer über viel Geld verfügt, kann mehr als den Richtwert bieten und so dazu beitragen, dass auch Menschen mitmachen können, die sehr wenig Geld zur Verfügung haben und trotzdem eine nachhaltige Landwirtschaft unterstützen möchten. Eine Solawi ist also bestenfalls nicht nur solidarisch gegenüber dem Anbaubetrieb, sondern auch gegenüber den Mitsolawist*innen.